
Assassin's Creed: Unity Technik-Test
Assassin's Creed: Unity stellt sich nach dem Release dem Technik-Test und glänzt in erster Linie mit beeindruckender Grafik, allerdings muss euer Rechner einiges auf dem Kasten haben und sehr gute Harware mit sich liefern.
Als im Oktober die Systemanforderung für Ubisofts jüngst veröffentlichten Action-Titel Assassin's Creed: Unity bekanntgegeben wurden, staunten wir nicht schlecht, da diese sehr hoch ausfielen und einige Spieler mit ihrer Hardware die von Ubisoft geforderten Mindestanforderungen nicht erfüllen konnten. Das hört sich nun nach dem echten ersten Next-Gen-Titel der Assassin's Creed Reihe an, doch was steckt wirklich hinter den hohen Anforderungen? Die Antwort kommt jetzt:
Am 11.11.2014 hielt ich nun das Spiel zum ersten mal in der Hand und hatte somit nun einige Tage Zeit, um das Spiel auf die Technik zu testen und musste feststellen, dass die Perfomance durchaus akzeptabel ist, zumindest ist sie nicht so schlecht wie erwartet, auch wenn es trotzdem noch einige Mängel gibt, die herausgepatcht werden müssen.
*Update: Auch durch den zweiten Patch konnte leider keine große Perfomanceverbesserung gemessen werden.*
Kommen wir nun zu den ersten Testergebnissen, zusammengefastt in einer Tabelle:


gemessen in 1080p
Der oberen Tabelle ist eindeutig zu vernehmen, dass Nvidia Grafikkarten deutlich besser im Test abschneiden, als die Bolliden von AMD.
Eine GeForce GTX 770 mit 2GB VRAM ist im Test um einiges besser als die R9 290 mit 4GB VRAM vom Konkurrenten AMD. Der Grund dürfte allerdings bekannt sein, denn Ubisoft hat bei der Entwicklung von Assassin's Creed: Unity eng mit Nvidia zusammengearbeitet, deshalb auch die Nvidia-exklusiven Techniken PCSS, TXAA, außerdem wird mit einem Patch Tessellation nachgereicht, ebenfalls eine Nvidia-exklusive Technik. Wer also in naher Zukunft vor hat eine neue Grafikkarte zu kaufen, der fährt mit einer Nvidia Grafikkarte in Assassin's Creed: Unity bisher deutlich besser. Selbst bei einer 2GB Grafikkarte von Nvidia kam es kaum zu Framedrops aufgrund von Speicherschluckauf, ganz im Gegenteil bei den AMD Karten: Hier gab es unerwünschte Framedrops auch bei einer R9 280X mit 3GB VRAM. Obwohl die besagte R9 280X genau so schnell ist, wie die GTX 770, liefert die GTX 770 in Unity deutlich mehr Bilder pro Sekunde.
Wem die Grafik in Assassin's Creed: Unity nicht allzu wichtig ist, der muss sich mit einer 150€ Grafikkarte und einem Intel Core i5 der 2. Generation keine Sorgen machen das Spiel nicht auf Medium oder gar Hoch mit etwa 30 FPS spielen zu können. Wer allerdings etwas mehr Wert auf ein gut aussehendes Assassin's Creed: Unity legt, der muss etwas tiefer in den Geldbeutel greifen und darf beherzt zu einer GTX 770, oder besser noch zu einer GTX 970 greifen. AMD Grafikkarten empfehle ich für dieses Spiel nicht, was allerdings nicht heißt, dass das Spiel auf AMD Karten nicht spielbar wäre, dennoch muss man hier eine deutlich leistungsstärkere Karte kaufen, um gleich viele Bilder pro Sekunde auf den Bildschirm zu zaubern, wie eine insgesamt leistungsschwächere Nvidia Karte.
Assassin's Creed: Unity, ein Augenschmaus
Das neue Assassinen Abenteuer hat diese hihen Anforderungen aber nicht umsonst, denn das technische Gesamtbild des neuen Assassin's Creed ist schlicht beeindruckend. Alles auf Ultra hochgeschraubt, sieht der neue Action Titel einfach grandios aus, besonders die Detailverliebtheit im neuen Unity ist auf jeden Fall ein großes Lob wert.

Die Texturen sind auf den Einstellungen "Ultrahoch" und "Sehr Hoch" knackig scharf, erst ab "hohen" Einstellungen werden einzelne Texturen leicht matschig, die sich meist jedoch nur im Hintergerund verstecken und demnach nicht allzu sehr auffallen, unschön wird es dann trotzdem. Genau dasselbe ist bei der Umgebungsqualität anzuführen, denn immer öfter "ploppen" Gegenstände auf, je näher man an sie herantritt bzw. um so öfter werden Gegenstände plötzlich schärfer gestellt. Leider passieren diese Unannehmlichkeiten selbst auf der Einstellung "Ultrahoch" recht auffällig, was zwar nicht weiter störend ist, dennoch das Spielerlebnis etwas trübt.
Die Umgebungsverdekcung sieht natürlich mit HBAO+ am schönsten aus, allerdings hat dies auch einen recht hohen Preis, denn diese Technik kostet sehr viel Leistung. Schwächere PCs sollten allerdings mit SSAO relativ gut umgehen können.
Die Kantenglättung erfolgt bei Assassin's Creed: Unity mit 2xMSAA, 4xMSAA oder 8xMSAA, auf Nvidia Karten sind außerdem noch die Nvidia-exklusiven Techniken FXAA und TXAA wählbar. Alle Techniken glätten sehr gut und zuverlässig, am besten glättet 4xMSAA, 8xMSAA und TXAA, wobei 8xMSAA selbst für eine GTX 980 fast nicht machbar ist, ohne unter die 35 FPS Marke zu kommen. Überrascht hat mich Nvidias FXAA, welches im Gegensatz zu den anderen Techniken keine sogenannte Hardware-Kantenglättung ist, sondern mit einem Filter arbeitet, der über das fertig gerenderte Bild gelegt wird und so die Kanten glättet. Diese Technik glättet erstaunlich gut und zuverlässig. Man erkennt zwar einen Unterschied zu 4xMSAA und erst recht zu TXAA, allerdings nur wenn man genaustens darauf achtet. Wer also keine High-End Karte besitzt, für den ist das das beste Kantenglättungsverfahren, da dieses sehr wenig Leistung benötigt und eine tolle Alternative zum recht leistungsfressenden MSAA ist.
Nun kommen wir zu einigen Vergleichsbildern:

FXAA 4xMSAA TXAA
Die Unterschiede zwischen 4xMSAA und TXAA sind sehr gering und FXAA glättet überraschend gut. (Die Licht- und Farbunterschiede auf den Bildern hängen nicht mit der angewandten Kantenglättung zusammen!)

Texturen "Ultra" Texturen "Hoch" Texturen "Niedrig"

weiche Schatten Schatten "sehr hoch" Schatten "niedrig"

HBAO+ SSAO keine Umgebungsverdeckung
Besonders gut zu sehen ist die Umgebungsverdekcung an den Treppenstufen. Hier werden noch einmal leichte Schatten geworfen, welche das Bild plastischer wirken lassen.
Fazit: Assassin's Creed Unity ist in technischer Hinsicht ein warer Goldbrocken, denn es zaubert dem Spieler ein sagenhaft gut aussehendes Paris auf den Bildschirm. Die Einstellungsmöglichkeiten für die Grafik sind zwar nicht ganz so umfangreich wie es beim Vorgänger Assassin's Creed IV Black Flag der Fall war, dennoch sind die Verstellmöglischkeiten nicht zu klein ausgefallen. Nvidias Techniken FXAA und HBAO+ funktioniern einwandfrei und sehen sehr gelungen aus, TXAA hingegen bringt nicht die Leistung, die man erwartet hätte. TXAA glättet die Kanten zwar sehr gut, doch es entsteht immer noch ein leichtes Kantenflimmern, sodass zu zwischen 4xMSAA und TXAA kein großer Unterschied sichtbar wird. Im Hinblick auf die Performance könnte Assassin's Creed: Unity für so manchen potentiellen Käufer vom Augenschmaus zum Schreckgespenst werden, denn das Spiel benötigt für Ultra-Einstellungen und FXAA-Kantenglättung mindestens eine GeForce GTX 680, besser eine GTX 770, um eine konstante Bildrate von etwa 30 FPS zu erhalten. Für hohe Einstellungen reicht allerdings bereits ein GTX 660 oder eine R9 270X und für niedrige Einstellungen genügt eine GTX 560. Zwar sieht das Spiel auch auf niedrigen Einstellungen hübsch aus, dennoch liegen Welten zwischen "Niedrig" und "Ultra". Wer das optimale Spielerlebnis in Assassin's Creed: Unity bekommen möchte und vor einem Grafikkartenneukauf steht, der sollte zu einer Nvidia Karte greifen, da das Spiel auf GeForce-Karten runder läuft als auf den Karten des Konkurrenten AMD. Ob das Spiel der Traum eines Gamers ist, muss man selbst entscheiden, in grafischer Hinsicht ist es allerdings auf jeden Fall ein Traum.
Assassin's Creed: Unity ist seit dem 14.11.2014 für PS4, XBox One und PC erhältlich.